Grossformat verlegen
Höchste Ansprüche an Verleger und Material
Die Verlegung von Groß- beziehungsweise Gigaformaten ist technisch sehr anspruchsvoll. Trotzdem werden, dem Trend entsprechend, immer größere Fliesenformate umgesetzt z.B. Balkonsysteme. Der Kundenwunsch Großformat mit möglichst geringem Fugenanteil und schmaler Fugenbreite zu verlegen ist längst keine Seltenheit mehr. Die Verlegung erfordert jedoch, neben höchster Produktqualität, auch überdurchschnittliches Fachkönnen des Verlegers, besonderes Wissen, ein hohes Maß an Kreativität und spezielle Werkzeuge.

Herausforderungen und Produkte
UNTERGRUNDVORBEREITUNG
Ein besonders wichtiges Kriterium für die Verlegung von Großformaten ist die Beurteilung des Untergrundes. Der Untergrund muss perfekt eben und tragfähig sein, da Spannungen auf Grund der minimierten Fugenzahl nur schwer ausgeglichen werden können. Hinzu kommt, dass Fliesen im Großformat bis zu 100 x 300 cm in der Regel die 6 mm Stärke nicht mehr überschreiten und dadurch eine sehr hohe Eigenspannung aufweisen. Wenn im Falle einer Großformatfliese Spannungen nicht ausgeglichen werden können, so würde sich ein entstehender Riss nicht wie üblich am Flankenabriss sondern direkt in der Fliese bemerkbar machen. Um diesen Fall zu vermeiden bedarf es oftmals einer zusätzlichen Vorbereitung des Untergrunds zur Verbesserung der Ebenflächigkeit.
Hierfür bieten sich die selbstverlaufenden codex Spachtelmassen FM 10 - FM 100 an. Bei Bedarf kann durch das Renovierflies RR 201 eine erhöhte Festigkeit erreicht werden. Im Renovierungsfall ist es zudem nützlich Multimoll Entkopplungsplatten zu verwenden. Eine große Arbeitserleichterung schaffen außerdem Verlegehilfen oder Nivelliersysteme, die ein zahnfreies Verlegen der großen Flächen ermöglichen.
AUFTRETENDE SCHERKRÄFTE UND ENTWEICHENDE FEUCHTIGKEIT
Da bei der Verlegung von Großformaten kaum Fugen vorhanden sind, müssen durch Temperaturveränderungen verursachte Scherkräfte (z.B durch Fußbodenheizung oder bodentiefe Fenster) allein vom verwendeten Mörtel abgefangen werden. Es ist deshalb unumgänglich mindestens einen S1, im besten Falle sogar einen S2-Kleber zu verwenden (codex Power CX 7 oder codex Power RX 8). Mit der S2-Klasse werden die Flex-Dünnbettmörtel gekennzeichnet, die eine Durchbiegung und damit eine Verformbarkeit von mind 5mm aufweisen.
Auch auftretende Feuchtigkeit spielt bei großformatigen Fliesen eine entscheidende Rolle.
Wie schon bei den Scherkräften ist hier die geringe Fugenmenge die Herausforderung. Durch die Kombination aus großen Fliesen und wenigen Fugen fehlen der aus dem Dünnbettmörtel auftretenden Feuchtigkeit Räume um entweichen zu können. Aus diesem Grund ist es ratsam einen kristallin abbindenden Mörtel (Schnellkleber, z.B codex Power RX 8) einzusetzen. Die schnelle Trocknung ist vor allem auf Calciumsulfatestrich (AE) enorm wichtig, da Feuchtigkeit hier schnell zu Schäden führen kann. Es empfielt sich deshalb Calciumsulfatestriche mit einer Schutzgrundierung wie der codex FG 340 oder im Idealfall mit einer Sperrgrundierung (z.B codex FG 500 S + H) vorzubereiten, um den AE vor eindringender Feuchtigkeit aus dem Kleber zu schützen.
Wird ein normal abbindender Kleber wie codex Power CX 3, Power CX 7 oder Power CX 9 verwendet, so sollte der Belag für mindestens 3 Tage nicht betreten werden um eine ausreichende Festigkeit und Trocknung zu gewährleisten.
Der hoch standfeste, flexible Dünnbettmörtel codex Power RX 4 Ultra eignet sich besonders für die Verlegung von schweren Großformatfliesen ohne einzusinken. Aufgrund der kristallinen Wasserbindung ist eine schnelle Aushärtung und gute Trocknung sichergestellt. Durch die variabel einstellbare Konsistenz lassen sich die Verarbeitungseigenschaften von codex Power RX 4 optimale auf das jeweilige Belagsmaterial einstellen wodurch eine sehr gute Benetzung erreicht wird. Die lange Verarbeitungszeit bei vergleichsweise früher Begehbarkeit unterstützen den Anwender bei der Verarbeitung zusätzlich.
GROßFORMATE VERFUGEN
Beim Verfugen der bearbeiteten Fläche sollte man darauf achten, dass ausreichend Dehnfugen verbaut werden. Hier gilt "lieber zu viel als zu wenig" denn die Belastungen an die Dehnfuge sind auf Grund der geringen Anzahl an normalen Fugen deutlich höher. Die
Flächen sollten deshalb bestenfalls kleiner als die üblichen 40 m² gehalten werden. Empfehlenswert ist hier die codex X-Fusion Epoxi
Fuge, welche durch Ihre hohe Farbstabilität und die leichte Reinigung, auf Grund der schön geschlossenen Oberfläche, besticht.